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Entdecken Sie die Geschichte hinter dem Titel „Kardinal“.
Der Titel des nach dem Papst höchsten katholischen Würdenträgers, der in deutschen Texten schon als mittelhochdeutsch kardenāl, kārdinal bezeugt ist, geht auf spätlateinisch cardinālis zurück. Dies ist eine adjektivische Ableitung von lateinisch cardo (cardinis) „Türangel; Dreh-, Angelpunkt“ (vergleiche auch das dazugehörende französische charnière „Winkelgelenk“ in Scharnier) und bedeutet eigentlich „zur Türangel gehörig“. Im übertragenen Gebrauch entwickelte es Bedeutungen wie „im Angelpunkt (das ist auf einem zentralen, wichtigen Platz) stehend; vorzüglich“. So erscheint es in der Kirchensprache vornehmlich als Beiwort für die der Hauptkirche in Rom nächststehenden Geistlichen (zum Beispiel kirchenlateinisch cardinālis episcopus). Das spätlateinische Adjektiv cardinālis spielt auch im allgemeinen Sinne von „vorzüglich, grundlegend, Haupt-, Grund-“ eine Rolle im deutschen Wortschatz, und zwar in Wortbildungen wie Kardinaltugenden, Kardinalfrage und Kardinalzahl („Grundzahl“).
Lesen Sie mehr dazu: Duden – Herkunftswörterbuch